Luntero
Kapitel
Einführung ins Mieten in Amsterdam
Den niederländischen Mietmarkt verstehen
Stadtbezirke und Stadtviertel von Amsterdam
Wohnungsanzeigen finden und Betrug vermeiden
Arten von Mietverträgen und Mieterrechte
Budgetierung und Lebenshaltungskosten in Amsterdam
Wohnungsbesichtigungen und Verhandlung der Mietkonditionen
Registrierung (BRP) und rechtliche Anforderungen
Versorgungsleistungen, Internet und Servicekosten verstehen
Einzug: Checklisten und praktische Tipps
Komfortabel wohnen und mit häufigen Problemen umgehen
Beendigung eines Mietverhältnisses und Auszug
Überlebenshandbuch für Wohnen in Amsterdam

Versorgungsleistungen, Internet und Servicekosten verstehen
Einleitung
In Ihr Zuhause in Amsterdam einzuziehen ist aufregend – bis die erste Strom-/Gasutrechnung im Briefkasten landet und deutlich höher ist als erwartet. Viele Mieter in den Niederlanden sind überrascht von:
- Der Bandbreite separater Verträge, die benötigt werden (Gas/Strom, Wasser, Internet, manchmal Fernwärme).
- Servicekosten, die monatlich erscheinen, aber jährlich abgerechnet werden.
- Der Tatsache, dass „unmöbliert“ oft bedeutet, Sie zahlen alles separat, sogar die Beleuchtung im gemeinsamen Flur.
Dieses Kapitel erklärt:
- Was in niederländischen Mietverträgen enthalten ist (und was nicht).
- Wie Gas, Strom, Wasser, Heizung und Internet in Amsterdam organisiert sind.
- Wie Sie Zähler ablesen und Abrechnungen verstehen.
- Regeln zu Servicekosten – was erlaubt ist, was nicht, und wie man dagegen vorgehen kann.
- Sparmöglichkeiten, ohne den Vertrag zu verletzen.
Am Ende wissen Sie genau, was Sie erwarten können, wenn die Rechnungen eintreffen – und wie Sie Überzahlungen vermeiden.
Versorgungsleistungen im Amsterdamer Mietkontext
In den Niederlanden umfasst „Versorgungsleistungen“ typischerweise Gas, Strom und Wasser, zusätzlich Fernwärme (stadswarmte), wenn vorhanden. Sie werden fast immer separat vom Mietzins abgerechnet, es sei denn, Sie haben einen All-in-Vertrag (häufiger bei Kurzzeit- oder möblierten Vermietungen).
Gas und Strom
Wie es funktioniert
- Netzbetreiber: In Amsterdam ist der Gas- und Stromnetzbetreiber Liander. Er verwaltet die Infrastruktur und die Zähler — Sie wählen jedoch weiterhin Ihren Energieversorger.
- Versorger: Bekannte Anbieter sind Vattenfall, Essent, Eneco, Greenchoice und BudgetEnergie.
- Verträge: Sie können einen variablen oder festen Tarif wählen (meist 1–3 Jahre).
- Zählertypen: Die meisten Wohnungen haben intelligente Zähler, die Verbrauch automatisch übermitteln, trotzdem sollten Sie bei Ein- und Auszug die Zählerstände notieren.
Wichtige Kosten
- Grundgebühr (vastrecht): feste monatliche Gebühr für den Anschluss.
- Verbrauchskosten: pro kWh (Strom) oder m³ (Gas) verbraucht.
- Energiesteuer & MwSt.: in der Rechnung enthalten; teilweise durch einen jährlichen Steuerbonus ausgeglichen.
Amsterdam-spezifische Hinweise
- Viele Neubauten (und sanierte Häuser) haben keinen Gasanschluss – Heizung und Kochen erfolgen elektrisch oder über Fernwärme.
- Hat Ihr Objekt keinen Gasanschluss, schließen Sie keinen Gasvertrag ab – sonst zahlen Sie für etwas, das Sie nicht nutzen können.
Fernwärme (Stadswarmte)
Was das ist
Ein zentralisiertes Wärmeliefersystem, das in Amsterdam häufig von Vattenfall Warmte betrieben wird. Statt eines Gasbrenners kommt die Wärme (und manchmal auch Warmwasser) über isolierte Leitungen aus einem zentralen Kraftwerk.
Abrechnung
- GJ (Gigajoule): Der Wärmeverbrauch wird in GJ gemessen; die ACM (Autoriteit Consument & Markt) legt maximale Jahrestarife fest.
- Sie zahlen weiterhin eine feste Anschlussgebühr plus eine Verbrauchsgebühr.
- Ist Ihre Wohnung an Fernwärme angeschlossen, können Sie nicht zu einem anderen Wärmelieferanten wechseln.
Pro-Tipp: Fernwärme kann für gut isolierte Wohnungen kosteneffizient sein, aber teuer, wenn Ihre Einheit viel Wärme verliert. Halten Sie Fenster und Balkontüren im Winter dicht.
Wasser
- Anbieter: Für ganz Amsterdam ist das Wasserunternehmen Waternet zuständig.
- Abrechnung: In der Regel vierteljährlich oder jährlich; berechnet pro m³, sofern Ihr Gebäude kein Pauschalsystem hat.
- Anmeldung: Sie müssen Waternet beim Einzug informieren, um Ihr Konto zu eröffnen.
- Zusatzkosten: Ihre Rechnung enthält sowohl Trinkwasser- als auch Abwassergebühren.
Internet und TV
Wie es funktioniert
- Anbieter: KPN, Ziggo, T-Mobile, Odido und regionale Glasfaserbetreiber.
- Technologien:
- Glasfaser (glasvezel): Schnell, stabil, wird in Amsterdam immer verbreiteter.
- Kabel (coax): Vor allem von Ziggo angeboten; gute Geschwindigkeiten, aber geteilte Bandbreite.
- DSL/VDSL: Langsamer, abhängig von der Entfernung zur Vermittlungsstelle.
- Verträge: Meist 12 Monate Fixvertrag, danach monatlich kündbar.
- Installation: In vielen Gebäuden gibt es bereits einen aktiven Anschluss, die Aktivierung kann jedoch 1–4 Wochen dauern.
Pro-Tipps
- Prüfen Sie vor Vertragsabschluss auf den Webseiten der Anbieter mit Ihrer Postleitzahl, was verfügbar ist.
- Bei Wohngemeinschaften einigen Sie sich schriftlich, wie die monatlichen Kosten aufgeteilt werden.
Servicekosten (Servicekosten)
Servicekosten sind Gebühren für Waren und Dienstleistungen im Zusammenhang mit Ihrer Mietwohnung. Sie sind getrennt vom Mietzins und müssen klar aufgegliedert sein.
Zwei Hauptarten
-
Betriebskosten (warm en koud) — laufende Kosten für Gemeinschaftseinrichtungen:
- Reinigung der Gemeinschaftsbereiche.
- Beleuchtung in Fluren.
- Aufzugswartung.
- Hausmeister (huismeester).
-
Zusätzliche Lieferungen und Leistungen:
- Möbel und Geräte in möblierten Wohnungen.
- Internet oder TV in Serviced Apartments.
- Gartenpflege.
Rechtliche Regeln
- Jahresabrechnung: Der Vermieter muss innerhalb von 6 Monaten nach Ende des Kalenderjahres eine detaillierte Abrechnung der tatsächlichen Kosten vorlegen (bis 30. Juni).
- Keine Gewinnerzielung: Vermieter dürfen mit Servicekosten keinen Gewinn erzielen; Sie zahlen nur die tatsächlichen Ausgaben.
- Anfechtungsfrist: Wenn Sie nicht einverstanden sind, können Sie Quittungen verlangen oder bei regulierten Mieten die Huurcommissie einschalten.
Was in den Servicekosten nicht erlaubt ist
Vermieter dürfen nicht einbeziehen:
- Grundsteuer (OZB).
- Gebäudeversicherung.
- Hypothekenzahlungen.
- Größere Reparaturen (diese sind Aufgabe des Vermieters).
Zähler und Rechnungen lesen
Gas/Strom
- Zähler-ID: Jeder Zähler hat einen einzigartigen EAN-Code; prüfen Sie, ob dieser mit Ihrem Vertrag übereinstimmt.
- Smart-Meter-App: Viele Anbieter bieten Apps an, um den Verbrauch in Echtzeit zu verfolgen.
Wasser
- Prüfen Sie, ob der abgelesene Zählerstand mit Ihrer Rechnung übereinstimmt.
- Wenn geschätzt wurde, übermitteln Sie einen tatsächlichen Zählerstand, um eine große Nachzahlung zu vermeiden.
Servicekostenabrechnung
- Achten Sie auf:
- Auflistung der erbrachten Leistungen.
- Tatsächliche Kosten vs. Vorauszahlungen.
- Belege, falls die Kosten hoch erscheinen.
Amsterdamer Besonderheiten & Regionale Hinweise
- Müllgebühren: In Amsterdam sind die Gebühren für die Hausmüllentsorgung Teil der Gemeindesteuern, nicht Ihrer Servicekosten.
- Fahrradabstellplätze: Bei gemeinsamer Nutzung können Beleuchtung und Wartung Teil der Servicekosten sein.
- Hausmeisterpräsenz: In größeren Gebäuden gibt es manchmal einen huismeester, dessen Gehalt teilweise als Servicekosten berechnet wird.
Budgetplanung: Typische monatliche Spannen (Wohnung in Amsterdam)
Kostenart | Typische Spanne (€) | Hinweise |
---|---|---|
Strom & Gas | 120–220 | Kleinere Wohnungen können weniger verbrauchen; in heizintensiven Monaten höher. |
Fernwärme | 60–180 | Hängt von Isolierung und persönlichem Verhalten ab. |
Wasser | 10–25 | Abhängig von Verbrauch und Haushaltsgröße. |
Internet | 35–60 | Glasfaser liegt oft am oberen Ende. |
Servicekosten | 40–200 | Hoch, wenn Gebäude Aufzüge, Hausmeister oder große Gemeinschaftsflächen haben. |
Kostenaufteilung in Wohngemeinschaften
- Vereinbaren Sie schriftlich, wie Versorgungsleistungen und Internet geteilt werden (gleiche Anteile oder nach Zimmergröße).
- Bewahren Sie alle Rechnungen in einem gemeinsamen Ordner auf.
- Wechseln Sie gelegentlich den Namen auf dem Vertrag, um eine Kreditgeschichte aufzubauen.
Häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten
- Vergessen, sich bei Waternet anzumelden — führt zu geschätzten (und oft hohen) Rechnungen.
- Für Gas und Fernwärme bezahlen, weil Sie den Anschluss nicht geprüft haben.
- Die Servicekostenabrechnung nicht auf unangemessene Posten prüfen.
- Internet automatisch verlängern lassen, ohne neu zu verhandeln — Anbieter bieten neuen Kunden oft bessere Konditionen.
Pro-Tipps zur Kostenreduzierung
- Senken Sie das Thermostat um 1 °C — spart etwa ~150 €/Jahr bei Heizkosten.
- Nutzen Sie nach Möglichkeit Niedertarifstrom (falls Ihr Tarif das unterstützt).
- Teilen Sie Streaming-Dienste mit Mitbewohnern statt doppelt zu zahlen.
- Bitten Sie den Vermieter um LED-Beleuchtung in Gemeinschaftsbereichen (senkt die Servicekosten für alle Mieter).
Wichtige Erkenntnisse
- Versorgungsleistungen in Amsterdam sind separat vom Mietzins zu zahlen, sofern nicht anders vereinbart.
- Liander ist der örtliche Netzbetreiber; Sie wählen Ihren Energieversorger selbst.
- Waternet ist für Trinkwasser- und Abwasserabrechnung zuständig.
- Servicekosten müssen aufgeschlüsselt und jährlich abgerechnet werden; Vermieter dürfen daran keinen Gewinn erzielen.
- Lesen Sie immer die Zähler bei Ein- und Auszug ab, um Streitigkeiten zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis

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