Die 'Salderingsregeling': Ein Vorteil für Eigentümer
Die Niederlande verfügen über ein sehr großzügiges und effektives Einspeisetarifsystem für kleine erneuerbare Energieerzeugung, bekannt als die salderingsregeling (Netto-Ausgleichssystem). Diese Politik ermöglicht Haushalten und kleinen Unternehmen mit Solaranlagen (zonnepanelen) überschüssigen erzeugten Strom ins Netz zurückzuspeisen. In der Praxis läuft der Stromzähler für jede zurückgespeiste Kilowattstunde (kWh) rückwärts, was effektiv eine kWh ausgleicht, die Sie zu einem anderen Zeitpunkt aus dem Netz beziehen (z. B. nachts). Das bedeutet, dass Sie nur Ihren 'Netto'-Stromverbrauch im Laufe des Jahres bezahlen. Es ist ein starker finanzieller Anreiz, der Investitionen in Solaranlagen äußerst attraktiv gemacht hat. Es ist jedoch wichtig, dass Mieter verstehen, dass dies fast ausschließlich ein Vorteil für Eigentümer der Immobilie ist, da man das Dach besitzen muss, auf dem die Paneele installiert sind.
Warum Mieter in der Regel ausgeschlossen sind
Die überwiegende Mehrheit der Mieter in den Niederlanden, insbesondere in Mehrfamilienhäusern, kann nicht von der salderingsregeling profitieren. Ein einzelner Mieter besitzt das Dach nicht und kann daher nicht entscheiden, Solaranlagen zu installieren. In den meisten Wohnungskomplexen ist das Dach gemeinschaftliches Eigentum der Vereniging van Eigenaars (VvE). Während eine VvE entscheiden kann, Solaranlagen zu installieren, wird der erzeugte Strom oft genutzt, um die Kosten des gemeinschaftlichen Stromverbrauchs auszugleichen (z. B. für Aufzüge und Flurbeleuchtung), oder die finanziellen Vorteile werden unter den Eigentümern verteilt. Es ist sehr selten, dass eine VvE ein separates Set von Panels installiert, das direkt an den Zähler eines einzelnen Mieters angeschlossen ist. Das einzige Szenario, in dem ein Mieter direkt profitieren könnte, ist, wenn er ein Einfamilienhaus mietet und der Vermieter bereits Solaranlagen installiert hat, die mit dem Stromzähler dieses Hauses verbunden sind.
Die Zukunft der 'Salderingsregeling'
Die salderingsregeling war so erfolgreich bei der Förderung der Einführung von Solaranlagen, dass sie nun Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden ist. Das System ist für Regierung und Energieunternehmen äußerst kostspielig und belastet das Stromnetz. Aus diesem Grund befindet sich die niederländische Regierung in einer langen und komplexen politischen Debatte über das schrittweise Auslaufen des Schemas. Der Plan ist, es schrittweise durch eine weniger großzügige terugleversubsidie (Einspeisesubvention) zu ersetzen, bei der Sie einen niedrigeren, festen Preis für den ins Netz gespeisten Strom erhalten würden. Während der genaue Zeitplan noch politisch umkämpft ist, zeigt der langfristige Trend eine Verringerung dieses Vorteils. Für Mieter bleibt diese Debatte weitgehend akademisch, da die Möglichkeit, überhaupt von dem Programm zu profitieren, von vornherein äußerst begrenzt ist.