Der letzte Schritt
Ein Mietangebot erfolgt, nachdem Vermieter oder Immobilienmakler einen Kandidaten ausgewählt und mündlich zugestimmt hat, die Immobilie zu vermieten. Das Angebot besteht darin, dem potenziellen Mieter den Entwurf des Mietvertrags (concept huurovereenkomst) vorzulegen. Dieses Dokument ist die endgültige, rechtlich bindende Version des Mietvertrags und enthält alle spezifischen Bedingungen, einschließlich der genauen Miete, Kautionshöhe, Startdatum, Laufzeit, Hausordnung und Instandhaltungspflichten. Der Erhalt des Mietangebots ist der vorletzte Schritt im Prozess; der letzte Schritt ist die Unterzeichnung dieses Dokuments durch beide Parteien. Es stellt den formalen Vorschlag des Vermieters dar, einen rechtsverbindlichen Vertrag abzuschließen.
Der Moment unter Druck
Aus der Perspektive des Mieters ist die Phase des Mietangebots ein Hochdruckmoment, das mit äußerster Vorsicht zu behandeln ist. Auf einem wettbewerbsintensiven Markt ist es gängige Praxis, dass Makler das Mietangebot mit einer sehr kurzen Frist zum Unterzeichnen verschicken, oft nur 24 oder 48 Stunden. Dies ist eine absichtliche Taktik, den Mieter zu hetzen und ihn daran zu hindern, rechtlichen Rat einzuholen oder das Dokument gründlich zu prüfen. Ein skeptischer Mieter muss diesem Druck widerstehen. Dies ist die letzte Gelegenheit, Abweichungen zwischen dem, was mündlich zugesichert wurde, und dem, was im Vertrag steht, zu erkennen. Stimmt die Miete mit der Anzeige überein? Gibt es unerwartete oder illegale Klauseln (z. B. hohe Verwaltungsgebühren, unangemessene Reinigungsanforderungen)? Entspricht die Vertragsart dem, was vereinbart wurde? Das Mietangebot ist der Punkt, an dem alle mündlichen Zusagen irrelevant werden. Nur der schriftliche Text zählt. Das Unterzeichnen des Dokuments unter Druck, ohne eine volle und sorgfältige Prüfung, kann einen Mieter jahrelang an einen ungünstigen oder sogar illegalen Vertrag binden.