Die zwei Seiten eines 'Premium'
Ein Mietpremium ist ein Oberbegriff für eine zusätzliche Gebühr, die mit einer Mietimmobilie verbunden ist, und sie kann sich in zwei sehr unterschiedliche Weisen manifestieren: eine größtenteils legitime, die andere streng illegal. Die erste, harmlosere Bedeutung ist eine höhere Miete, die für eine Immobilie mit überlegenen oder begehrten Merkmalen berechnet wird. Ein Vermieter könnte eine höhere kale huur (Grundmiete) rechtfertigen, weil die Wohnung eine Wasserblick hat, eine neu renovierte Luxusküche hat, oder sich in einer besonders ruhigen und begehrten Straße befindet. Im freien Sektor (vrije sector) ist diese Art von Premium ein Standardbestandteil der von Marktkräften getriebenen Preisgestaltung (markthuur). Der Wert dieser Merkmale ist subjektiv, und es liegt am Mieter zu entscheiden, ob der Premium den Preis wert ist.
Allerdings ist die zweite Bedeutung von 'Rent Premium' weitaus problematischer und bezieht sich auf eine Einmalzahlung, oft unter der Hand verlangt von einem Vermieter, Makler oder sogar einem vorherigen Mieter, nur um den Mietvertrag zu sichern. In den Niederlanden ist dies bekannt als sleutelgeld (Key Money), und es ist vollkommen illegal. Die Praxis zielt auf die Verzweiflung der Mieter in einem Wohnungsmarkt mit extremen Engpässen ab. Die Nachfrage nach sleutelgeld ist ein massives rotes Flag, das signalisiert, dass Sie es mit einem unzuverlässigen Vermieter zu tun haben, der bereit ist, das Gesetz von Tag eins an zu brechen.
Die Illegalität von sleutelgeld (Key Money)
Das niederländische Recht ist eindeutig: Ein Vermieter darf einem Mieter keine Gebühr berechnen, die nicht einer bestimmten, greifbaren Dienstleistung oder Ware entspricht. Die Forderung einer nicht erstattungsfähigen Geldsumme im Austausch für nichts weiter als die Auswahl als Mieter und den Erhalt der Schlüssel ist illegal. Diese Praxis bereichert den Vermieter unfair, ohne dem Mieter irgendeinen Nutzen zu bieten. Trotz ihrer Illegalität bleibt sleutelgeld im Schatten des Mietmarktes bestehen, insbesondere in hyperkonkurrierenden Städten. Vermieter können versuchen, es zu tarnen, indem sie es 'Vertragskosten' oder einer 'Verwaltungsgebühr' nennen, aber das Prinzip bleibt dasselbe: Wenn die Gebühr keine echte, gerechtfertigte Ausgabe darstellt, ist sie wahrscheinlich illegal.
Mieter, die unter Druck gesetzt wurden, sleutelgeld zu zahlen, haben starke rechtliche Möglichkeiten. Man kann den Vermieter vor Gericht ziehen, um den zu Unrecht gezahlten Betrag zurückzufordern. Die Beweislast liegt beim Vermieter, um zu zeigen, für welche Dienstleistung oder welches Produkt die Gebühr war. Da sleutelgeld definitionsgemäß eine Gebühr für nichts ist, wird der Vermieter es nicht rechtfertigen können, und ein Richter wird in der Regel eine vollständige Rückerstattung anordnen. Es ist entscheidend, einen Zahlungsnachweis zu haben, wie eine Banküberweisung mit einer klaren Beschreibung oder, wenn man gezwungen ist, bar zu bezahlen, eine unterzeichnete Quittung – obwohl ein Vermieter, der eine illegale Barzahlung verlangt, wahrscheinlich keine ausstellen wird.
Unterscheidung von legitimen Kosten
Es ist wichtig, illegales sleutelgeld nicht mit anderen, potenziell legitimen Einmalzahlungen zu verwechseln. Dazu können gehören:
Waarborgsom(Sicherheitsleistung): Dies ist eine erstattungsfähige Kaution (auf maximal zwei Monatsgrundmiete begrenzt), die vom Vermieter gegen Schäden gehalten wird. Dies ist eine Standard- und legale Praxis.- Erste Monatsmiete: Die Zahlung der ersten Monatsmiete im Voraus bei Unterzeichnung des Vertrags ist ebenfalls Standard und legal.
Overnamekosten(Takeover Costs): Dies ist eine Gebühr, die an einen ausziehenden Mieter (nicht den Vermieter) gezahlt wird, für die Übernahme von beweglichen Gegenständen, die er zurücklässt, wie ein Kleiderschrank, Vorhänge oder eine Waschmaschine. Das ist legal, aber es muss für greifbare Gegenstände zu einem vernünftigen Preis sein, und ein neuer Mieter kann niemals dazu gezwungen werden, dies als Bedingung für die Anmietung der Immobilie zuzustimmen.
Stets eine klare, schriftliche Begründung für jede Gebühr zu verlangen, die man zu zahlen hat. Ein legitimer Vermieter kann eine transparente Kostenaufstellung vorlegen. Ein Vermieter, der eine vage, nicht erstattungsfähige 'Premium' verlangt, verstößt fast sicher gegen das Gesetz.



















