Asymmetrische Regeln für Mieter und Vermieter
Die opzegtermijn, oder Kündigungsfrist, zur Beendigung eines unbefristeten Mietvertrags ist ein klares Beispiel für die asymmetrische Natur des niederländischen Mieterschutzes. Die Regeln sind absichtlich unterschiedlich für Mieter und Vermieter, um den Mietern Flexibilität zu geben, während ihnen gleichzeitig erhebliche Stabilität und Schutz vor plötzlicher Verdrängung gewährt wird. Das Verständnis dieses Unterschieds ist für beide Parteien von entscheidender Bedeutung.
Die Kündigungsfrist des Mieters
Die Regel für einen Mieter ist einfach und eindeutig. Die Kündigungsfrist eines Mieters entspricht dem Zahlungszeitraum der Miete. Da die Miete fast überall monatlich gezahlt wird, beträgt die Kündigungsfrist eines Mieters einen vollen Kalendermonat.
- Ein Mieter kann vertraglich nicht verpflichtet werden, mehr als einen Kalendermonat zu kündigen. Jede Klausel, die eine längere Frist verlangt, ist ungültig.
- Die Kündigung muss ordnungsgemäß erfolgen. Um den Mietvertrag am letzten Tag eines Monats zu beenden, muss die Kündigung spätestens am letzten Tag des vorhergehenden Monats erfolgen. Zum Beispiel, um den Mietvertrag am 30. September zu beenden, muss der Mieter dem Vermieter die Kündigung jederzeit bis zum 31. August zukommen lassen.
Dies gibt den Mietern ein hohes Maß an Flexibilität, um umzuziehen, ohne an eine lange Kündigungsfrist gebunden zu sein.
Die Kündigungsfrist des Vermieters
Die Kündigungsfrist, die der Vermieter festlegen muss, ist deutlich länger und soll dem Mieter ausreichend Zeit geben, eine neue Wohnung zu finden. Die Kündigungsfrist des Vermieters beträgt mindestens drei Monate und erhöht sich mit der Dauer des Mietverhältnisses:
- Mieter hat dort weniger als 1 Jahr gewohnt: 3 Monate Kündigungsfrist
- Mieter hat dort 1 bis 2 Jahre gelebt: 4 Monate Kündigungsfrist
- Mieter hat dort 2 bis 3 Jahre gelebt: 5 Monate Kündigungsfrist
- Mieter hat dort 3 Jahre oder länger gewohnt: 6 Monate Kündigungsfrist (das Maximum)
Es ist wichtig zu beachten, dass selbst mit der richtigen Kündigungsfrist und einem rechtlich gültigen Grund die Kündigung des Vermieters nur ein Vorschlag ist. Wenn der Mieter der Beendigung nicht zustimmt, läuft der Mietvertrag weiter, und der Vermieter muss von einem Gericht die Beendigung genehmigen lassen. Die Kündigungsfrist ist die Mindestzeit, die ein Mieter nach einer gerichtlichen Entscheidung zugunsten des Vermieters hat, um sicherzustellen, dass der Mieter niemals plötzlich hinausgeworfen wird.