Der geheime Händedruck bei der Datenverarbeitung
Ein B2B-Vertrag, der durch die DSGVO vorgeschrieben ist
Eine Auftragsverarbeitungsvereinbarung (Auftragsverarbeitungsvertrag) ist ein entscheidender, aber weitgehend unsichtbarer Teil des Datenschutz-Ökosystems gemäß der DSGVO. Es ist ein Vertrag, der nicht zwischen Ihnen und dem Immobilienmakler, sondern zwischen dem Immobilienmakler und den Drittanbieterdiensten besteht, die sie verwenden, um Ihre Daten zu verarbeiten. In dieser Beziehung:
- Der Datenverantwortliche ist der Immobilienmakler. Sie entscheiden, warum und wie Ihre personenbezogenen Daten erhoben und verarbeitet werden. Sie tragen letztendlich die Verantwortung dafür.
- Der Auftragsverarbeiter ist ein Drittanbieterdienst, den sie beauftragen. Dies könnte das Softwareunternehmen sein, das das 'sichere Portal' bereitstellt, der Cloud-Anbieter, bei dem sie Dokumente speichern (wie Microsoft oder Google), oder eine spezialisierte Bonitätsprüfungsagentur.
Die Auftragsverarbeitungsvereinbarung ist ein rechtlich bindender Vertrag, der den Auftragsverarbeiter dazu verpflichtet, ausschließlich nach den Weisungen des Verantwortlichen zu handeln, strenge Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen, Datenschutzverletzungen zu melden und den Verantwortlichen bei der Wahrung Ihrer Rechte zu unterstützen. Es ist der rechtliche Mechanismus, der die Verantwortung des Verantwortlichen auf die gesamte Lieferkette erstreckt.
Warum es für einen Mieter wichtig ist
Ein Mieter wird höchstwahrscheinlich niemals sehen oder aufgefordert werden, eine Auftragsverarbeitungsvereinbarung zu unterzeichnen. Warum ist das also wichtig? Es ist wichtig, weil Ihre sensiblen Daten fast nie nur auf dem lokalen Computer des Immobilienmaklers gespeichert werden. Es wird nahezu sicher von mehreren anderen Unternehmen verarbeitet und gespeichert. Die Existenz einer ordnungsgemäßen Auftragsverarbeitungsvereinbarung ist ein Schlüsselindikator für die Professionalität des Maklers und dessen Einhaltung des Gesetzes. Es ist der rechtliche Schutzmechanismus, der Ihre Daten schützt, wenn sie die direkte Kontrolle des Maklers verlassen. Die Stärke dieses Schutzes hängt jedoch vollständig davon ab, dass der Makler seine Due Diligence bei der Erstellung dieser Vereinbarungen mit allen seinen Anbietern durchgeführt hat. Ein Versäumnis, eine AVV zu haben, ist eine grobe Verletzung der DSGVO und ein Zeichen für einen gefährlich laxen Ansatz bei der Datensicherheit, wodurch Ihre persönlichen Informationen in den Händen unbekannter Dritter verwundbar bleiben.